Mein Kind hat Fieber

 

Bitte beachten Sie: Im St. Anna Kinderspital können wir telefonisch keine medizinische Auskunft geben! Es lässt sich am Telefon nicht einschätzen, wie krank Ihr Kind ist.

 

Wenn Ihr Kind krampft, Luftnot hat, schwer weckbar oder desorientiert ist, rufen Sie die Rettung (144) oder den Ärztefunkdienst (141) an.

 

Sehen Sie sich alle Informationen zu Ärzt*innen und Ambulanzen für Kinder und Jugendliche an.

 

 

Fieber ist eine Erhöhung der Körpertemperatur. Es ist eine Reaktion des Körpers auf eine Erkrankung und hilft dem Körper, Infektionen zu bekämpfen. Die normale Körpertemperatur bei Kindern und Jugendlichen liegt zwischen 35,6° und 37,9°C. Sie ist abhängig von Alter (je älter desto niedriger), Tageszeit (nachmittags höher), körperlicher Betätigung und der Messart (Mund, Ohr, Stirn oder Achseln).

In den meisten Fällen sind virale Infektionen die Ursache von erhöhter Körpertemperatur. Selten ist es ein Zeichen einer ernsthaften Erkrankung.

 

Es gibt verschiedene Arten, die Körpertemperatur Ihres Kindes zu messen. Derzeit können wir Ihnen herkömmliche Digitalthermometer für die Messung unter der Achsel und Stirn-Infrarotthermometer empfehlen. Bleiben Sie dabei immer bei einer Messart. Erkundigen Sie sich beim Kauf eines Thermometers, ab welchem Alter es geeignet ist! Lassen Sie sich genau erklären, wie Ihr Fieberthermometer anzuwenden ist. Lesen Sie immer auch die Bedienungsanleitung des Gerätes!

Fieber ist keine Krankheit, sondern eine natürliche und sinnvolle Abwehrreaktion des Körpers auf einen Infekt. Es muss daher nicht jeder fieberhafte Infekt zwingend fiebersenkend behandelt werden!

 

Ob Fieber gesenkt werden soll, hängt in erster Linie vom Allgemeinzustand Ihres Kindes ab. Am wichtigsten ist, das Verhalten Ihres Kindes zu beobachten, und das Wohlbefinden zu steigern. Nicht der Wert am Thermometer ist ausschlaggebend, sondern wie das Kind aussieht und reagiert.

 

  • Ermutigen Sie Ihr Kind zum Trinken.
  • Bieten Sie vermehrt Flüssigkeit an.
  • Wenn Ihrem Kind kalt ist, decken Sie es zu.
  • Wenn Ihrem Kind zu warm ist, decken Sie es ab.
  • Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Kind weniger isst.
  • Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung.
  • Lassen Sie Ihr Kind von Schule und Kindergarten zu Hause.

Toleriert Ihr Kind das Fieber gut, hat es keine Schmerzen oder spezielle Grunderkrankungen, muss das Fieber nicht gesenkt werden. Geben Sie fiebersenkende Medikamente (=Antipyretika) nur, wenn dadurch das Wohlbefinden Ihres Kindes gesteigert wird. Antipyretika können nicht das Auftreten eines Fieberkrampfes verhindern! Fieberkrämpfe treten selten auf und verlaufen meist harmlos ohne bleibende Schäden zu verursachen, müssen aber von einer Ärzt*in abgeklärt werden.

 

Einige fiebersenkende Medikamente, wie Paracetamol und Ibuprofen sind rezeptfrei erhältlich. Achten Sie unbedingt auf die richtige Dosierung und wenden Sie sich diesbezüglich an Ihren Arzt oder Apotheker.   Die Medikamente können die Temperatur um 1-2°C senken. Ihre Wirkung hält ca. 3-4 Stunden an.

Geben Sie Ihrem Kind kein Aspirin (=Acetylsalicylsäure).

Es kann in seltenen Fällen eine ernsthafte Erkrankung auslösen. Bei Unsicherheiten fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder Ihre*n Apotheker*in.

  • bei Säuglingen unter drei Monaten
  • bei auffallender Blässe
  • bei auffallend beschleunigter Atmung
  • bei Nackensteife
  • bei andauerndem Erbrechen und Durchfall
  • wenn Ihr Kind nichts trinkt, insbesondere bei Säuglingen
  • bei Schwellung eines Gelenks, eines Armes oder Beines
  • bei Hinken
  • wenn Ihr Kind Schmerzen äußert
  • wenn das Fieber länger als drei Tage dauert
  • bei Auftreten eines Hautausschlages
  • wenn Sie aus irgendeinem Grund beunruhigt sind